Gründungsgeschichte
Die Jröinen Jonges,
die aus dem Diana-Schützenverein hervorgegangen waren,
nahmen das Jahr 1925 als Gründungsjahr an,
obwohl schon 1921, am Karnevalssamstag im Krefelder Sprudel eine
Fastnachtsfeier als Jröine Jonges, mit eigener Kapelle, unter der Leitung
des 2. Vorsitzenden August Dohmen abhielten.
Anhand von Protokollen läßt sich allerdings verfolgen, dass es immer wieder Debatten um das eigentliche Gründungsjahr gegeben hat.
Ob nun 1921 oder 1925 – das Kind war da, es hatte einen Namen und mauserte sich ganz schön am Inrath.
Auf Initiative von Willi Ackers, Anton Edler, Willi Hilgers, Wilhelm Musow, Peter Müller und Joh. Struth fanden in den folgenden Jahren
Karnevalsveranstaltungen bei Peter Reuter statt. Diese Unentwegten bildeten einen Rat, der dann jedes Jahr zur Fastnachtszeit für Jubel und Trubel sorgte.
Die Karnevalsveranstaltungen fanden am Inrath immer einen großen Anklang und Anhängerkreis.
Nach dem Goldjubiläum des Schützenvereins „Diana“ wuchs auch spontan die Mitgliederzahl der Jröinen Jonges.
Anton Sattler entwarf und fertigte eine Standarte aus Papier an.
Im Jahre 1937 sollte die provisorische Papierfahne einer Standarte weichen.
So war es nötig, dass auf dieser auch das Gründungsjahr verewigt wurde.
Der erste Lichtmessball der Jröinen Jonges, im Jahr 1936, unter dem Motto:
„En deftige ennertsche Kirmes“,
war ein so großer Erfolg, dass die Krefelder Presse aufhorchte und schrieb,
„die Jröinen Jonges gaben hiermit dem Inrath seinen eigenen Karneval“.
Von jetzt an waren es Willi Hilgers und Anton Sattler die dem karnevalistischen Geschehen Impulse gaben. Der Lichtmessball 1939 unter dem Motto „Zirkus Fid Jröi Jo“,
wurde zum Markstein der K.G.
In Anwesenheit der gesamten Krefelder Karnevalsprominenz, mit Prinz Heinrich an der Spitze, enthüllte der Vorsitzende der vereinten Krefelder
Karnevalsvereine und -freunde, Fritz Bayer, die neue Standarte, die an den Standartenträger Willi Hülbusch übergeben wurde.
An diesem Tag brachte auch Willi Hilgers seinen Schlager „Wir maken noch en Ueverstond“ zur Uraufführung.
„Dann“, so schrieb der Chronist, in der Festschrift zum 33ig jährigen Jubiläum, „setzte die Welt eine Teufelsmaske auf“.
Die Kriegsereignisse setzten dem frohen Spiel der Fastnachtszeit brutal ein Ende.
Trotz aller „Generationsprobleme“ zwischen Alten und Jungen gelang es den Fidele Jröinen Jonges das Narrenschiff nach dem Krieg wieder flott zu machen.
So wurde schon im Jahre 1947 ein Lichtmessball, unter dem Motto:
„Wir fahren lustig und froh nach Rüdesheim mit Fid Jröi Jo“,
gefeiert.
In den folgenden Jahren wurden außerdem zahlreiche Karnevalssitzungen,
Sommer-, Herbst- und Nikolausfeiern und Ausflüge abgehalten.
Im Jahre 1958 feierten die Jröine Jonges dann ihr 33jähriges Jubiläum.
Die Begründung für diese merkwürdige Stichzahl lautete damals 3 x 11 = 33.
Das neu gegründete Fanfarencorps der Gesellschaft hatte seinen ersten Auftritt, und es wurde noch einmal ein Fest, wie man es von der K.G. gewohnt
war, unter dem Motto:
„Dat janze Ennert freut sich all, op de Fid-Jrö-Jo ‘sche Klompenball“. |
Aber wie so oft kündigten sich nach den „fetten Jahren“ schon die „mageren Jahre“ an. Es fehlte zwar nicht an Versuchen, die K.G. über Wasser zu halten,
dennoch fiel die K.G. allmählich in einen Tiefschlaf.
Ende der sechziger Jahre nun schien man lange genug geschlafen zu haben. Alterfahrene Jecken, allen voran Josef Schmitz und Heinz Hoster taten
sich zusammen. Neue kamen hinzu und so konnte man klein und bescheiden im Jahre 1968 wieder einen Lichtmeßball im „Haus Inrath“ feiern.
Dieser alte Brauch wurde in den folgenden Jahren ergänzt durch Veranstaltungen am Karnevalserwachen, am Altweiber-Donnerstag und am
Karnevalsdienstag.
Nikolausfeiern, Ausflüge, Mitgestaltung von karnevalistischen Altennachmittagen, Beteiligung am Krefelder-Rosenmontagszug usw.
prägen das Bild der Fid-Jröi-Jo.
In der Versammlung von April 1994 sprangen die Jröinen Jonges über ihren eigenen Schatten, nach langen eingehenden Diskussionen.
Die Satzung wurde dahingehend abgeändert, dass auch Damen Gesellschaftsmitglied werden können.
Zum Schluß möchte ich an einen Satz erinnern, den unser lieber Heinz Hoster geprägt hat; und der sich wie ein roter Faden durch die
Geschichte der K.G. Jröine Jonges zieht:
„Et jövt nix Ernsteres, als wie Fastelovend“.